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Friederike Nehrkorn saat bersama saya bertemu anak-anak muda Loncek 2012.
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Ich bin in Pontianak mit Alexander Mering verabredet. Als
Treffpunkt dient eine kleine Kunstgalerie am Rande der Stadt. Ihr Besitzer
heißt Zul; er hat an der Kunsthochschule von Yogyakarta studiert und zählt
heute zu den bedeutendsten Malern an der gesamten Westküste Kalimantans. Der
zierliche, zurückhaltende Mann mit den lächelnden Augen, engagiert sich sehr
für sein Land, er nutzt seine Kunst, um auf den fragilen Reichtum seiner
Heimatinsel hinzuweisen.
Ölbilder mit Motiven wie Orang-Utans, Regenwaldlandschaften,
Nashornvögeln, die den Dayak heilig sind, sowie den kostbaren Drachenfischen
zieren die Wände seines Ateliers. Während ich noch vor einem
Drachenfischgemälde stehe, kommt mit großen Schritten ein Mann auf mich zu:
lange Koteletten, tiefschwarzer Pferdeschwanz und eine dunkle Sonnenbrille, die
er sich lässig auf die Stirn schiebt, als er mir die Hand entgegen streckt:
„Ich bin Alexander Mering. Aber bitte nenne mich Mering. Das ist mein
Dayak-Name.“ Ich schüttele die Hand des selbstbewussten Mannes und finde ihn
sofort sympathisch.
Mering ist Dayak des Stammes Iban. Er hat Journalistik
studiert und schreibt für diverse Online-Zeitschriften wie auch Blogs und
Printausgaben. Der engagierte Reporter ist ein wahres Energiebündel, der
diverse Projekte gleichzeitig zu betreuen scheint. Das größte Anliegen des
40-Jährigen aber ist es, mittels seines Jobs auf Missstände und
Ungerechtigkeiten in seinem Land hinzuweisen.
Als Dayak setzt er sich insbesondere für die
Menschenrechte der indigenen Völker Borneos ein, die von der indonesischen
Regierung im Stich gelassen werden. Eines der Hauptprobleme: Landraub aufgrund
der stetig wachsenden Palmölplantagen. „Die Dayak haben einfach keine Lobby auf
Borneo. Überall wird den Indigenen das Land genommen und in Monokulturen
umgewandelt. Doch wir Dayak brauchen den Regenwald, das ist unser Leben und die
Wiege unserer Kultur.
Desto mehr wir unsere Heimat – den Tropenwald –
verlieren, desto mehr verlieren wir auch uns selber. Das können wir doch nicht
zulassen!“ Der unbequeme Journalist, der unter den Dayak Kalimantan Barats ein
hohes Ansehen genießt, ist der Obrigkeit der Provinz ein Dorn im Auge.
Doch Einschüchterungsversuche und sogar Morddrohungen
können Mering nicht davon abhalten, sich auch weiter für die Rechte der
Urbevölkerung zu engagieren. „Es gibt da ein ganz spannendes Projekt, das ich
dir gerne zeigen möchte. Ein Dorf, das dagegen kämpft, von der angrenzenden
Palmölplantage verschluckt zu werden. Die Idee ist super.
Das solltest du mit eigenen Augen sehen!“ Dass lasse ich
mir nicht zweimal sagen. Wir verabreden uns für den nächsten Tag und ich bin
schon gespannt, was mich in dem abgelegenen Dorf der Dayak erwarten wird.
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